Geschrieben am 22.04.2017
Am 6. April 2017 findet zum 3. Mal der Welt-Tischtennistag statt.
ITTF-Präsident Thomas Weikert freut sich auf den Tag und möchte
die Leidenschaft für unseren Sport wecken. Überall auf der Welt sollen
kleine und große Projekte Menschen durch Tischtennis zusammenbringen.
„Hallo erstmal! Ich weiß gar nicht, ob Sie`s schon wussten…“.
Dieser Satz ist das Markenzeichen des Kabarettisten Rüdiger Hoffmann.
Er könnte dahingehend vervollständigt werden…“ es gibt jährlich am 6.
April einen Welt-Tischtennistag“.
Tatsächlich ist vielen Funktionären und Spielern die Existenz dieses
Tages nicht bekannt.
Nun gut: es gibt mittlerweile Gedenktage wie Sand am Meer (jeden Tag
mindestens einen!). Einige sind merkwürdige Verkaufs-Gags, andere
schrullige Hirngespinste und gelegentlich auch mal Hinweise zum Nach-
denken und Überlegen. Die Gedenktage eignen sich für Blutspender und
Feuerlöscher-Freunde, für Weißwurstgourmets und Schuppenflechte-
Betroffene, für Spinat-Esser und Linkshänder.
Am 3. Februar war Waschtag für die Herren: der Tag der männlichen Körperpflege.
Es hieß sodann, ab unter die Dusche, Männer! Der Tag stammt ab vom „National
Men´s Grooming Day“, 2007 ausgerufen von der US-Kosmetikindustrie.
Möglicherweise könnten wir uns am World-Tabletennis-Day dem Verhältnis von
Körper und Geist widmen; ganz im Sinne der antiken Philosophie und Platons Satz:
„Der Körper ist die Wohnung der Seele“.
Ich empfinde meine Lebensfreude aus dem Zusammenspiel von Körper, Geist und
Seele. Das wird z.B. regelmäßig beim Tischtennisspielen, sei es beim Training oder bei
einem Pflichtspiel, deutlich. Tischtennis-Spielen löst einen körperlichen Vorgang
aus, pflegt aber gleichzeitig die Seele und regt zum Denken an.
Skeptiker glauben, dass die ganzen Gedenkanlässe überhaupt nicht mehr
zur Kenntnis genommen werden, weil die Menschen ohnehin durch die Flut
der Informationen überfordert sind.
Ja, der nationale Tag des rechteckigen Schokoladenkuchens (ein Brownie, oder?)
interessiert mich nicht. Aber der Welt-Tischtennistag, der findet mein Interesse.
Pfiffige und kreative Aktionen starten, das hilft meinem Sport.
Und der Tischtennis-Sport selbst: Ich wünsche mir sehr, dass dieser wunderbare
Gesundheitssport eine noch weitergehende Ästhetisierung erfährt. Als Suche nach
etwas, das jeder Spieler bejahen kann. Es ergeben sich von selbst die existenziellen
Fragen: Was ist mir wichtig? Was halte ich für schön? Welche Werte erachte ich
für sinnvoll?
Das ist auch nicht egoistisch; die wichtigen Dinge ergeben sich ohnehin im Dialog
und im Austausch mit anderen.
Lasst uns alle einen wunderschönen Welt-Tischtennis 2017 feiern, wie und wo und
mit wem auch immer !!
(Rudolf Alfani, Öffentlichkeitsarbeit)
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