Tischtennis war sein Leben

Geschrieben am 23.09.2019

Schockiert erreichte viele Tischtennis-Freunde die Nachricht, dass Wolfgang Froese am 12.09.2019 in einem Bremen Pflegeheim im Alter von 68 Jahren verstorben ist.  Plötzlich und unerwartet kam sein Tod für viele Weggefährten und ehemalige Mitspieler, für viele Kumpels, frühere Kunden und für alle, die wie er den Tischtennissport geliebt und stets auch gefördert haben.

Er war in der Tat ein TT-Urgestein, ein Mann der ersten Stunde, eine Institution, bekannt und beliebt wie ein „bunter Hund“ – im positiven Sinn.

Seine sportlichen Anfänge begannen in Hemelingen unter Anleitung des unvergessenen Arno Symanowski. Mit seinem Freund Pille gewann er den norddeutschen Meistertitel im Doppel.  

Nach seinem Wechsel zum TuS Vahr spielte er in der 2. und 1. Bundesliga. Nach einem Bundesliga-Engagement in Osnabrück wechselte er (endlich) zu Werder Bremen.

Viele Jahre agierte er erfolgreich, zunächst als Spieler und danach als Manager der Regional- bzw. Oberligamannschaft. Nach seiner sportlichen Karriere betrieb er seinen TT-Shop in Peterswerder. Damals DER Bremer Tischtennis-Laden, die einzige „TT-Transferbörse“. Hier traf sich die Szene, hier wurden Absprachen getroffen, hier wurde „gekungelt“. Bei Kaffee (und mancher heimlichen Zigarette) wurden Spielerwechsel angebahnt und Aufstiegspläne geschmiedet. Muttis kamen mit kleinen Kids und fragten, ob es preiswerte Schläger für Anfänger gäbe. Alte Hasen erkundigten sich nach neuen (gemeinen) Noppenbelägen. Es wurde viel geschnackt, jede Menge Kleber aufgetragen, aber auch gelacht und geschmunzelt. In den Straßenbahnen und Bussen hörte man öfters: Ich muss noch in die Nienburger Straße zu Froese.

Nach Schließung des Ladens wirkte er in Delmenhorst und schließlich in Oberneuland als Trainer. Erkrankungen warfen ihn immer mehr zurück. 

Aber er stand bis zuletzt vielen Kindern und Jugendlichen als Trainingspartner zur Verfügung.

Sein Name wird weiter bestehen bleiben – nicht nur auf diversen Umrandungen in vielen Norddeutschen Turnhallen; seinen T-Shirts, die immer noch in mittlerweile verblichen Farben zu sehen sind; seinen Tischtennishüllen, die immer noch von Jung und Alt benutzt werden.

Leider nahm dieses  Leben nun ein plötzliches Ende.

Alle TT-Freunde, die Wolfgang kannten (und das sind unendlich viele), insbesondere die Bremer Tischtennisspieler, werden Wolfgang Froese in bester Erinnerung behalten.

 

(Rudolf Alfani)

Erinnerungen an Wolfgang in Bild und Ton