„Spindown“ geht weiter - was wird aus der Corona-Saison?

Geschrieben am 12.02.2021

Heute werden wieder Dutzende Tischtennis-Spieler in Bremen laufen, joggen oder walken, weil die Hallen gesperrt sind und Tischtennis-Spielen nicht möglich ist. Kein Training, keine  Punktspiele.

Für den Amateur- und Breitensport sind keine Erleichterungen geplant. Eine Arbeitsgruppe (auf Ebene des Bundeskanzleramtes und den Staats- und Senatskanzleien) soll die weiteren Schritte bei möglichen Lockerungen erarbeiten. Ziel soll eine „sichere und gerechte Öffnungsstrategie“ sein!

Nicht wenige stellen sich (wohl nicht zum ersten Mal) die Frage: Kann die Saison überhaupt noch fortgesetzt werden oder ist sie faktisch schon gelaufen? Die Zeit läuft den Verantwortlichen regelrecht davon, Planungssicherheit gibt es nicht. Was soll geschehen? Die Saison ruht; spekuliert wird über einen Abbruch.

Was hätte das für Konsequenzen? Gefordert wird gelegentlich auch eine komplette Annullierung. Wäre das rechtlich überhaupt möglich? Ausgangspunkt ist ein Blick in das „heimliche Grundgesetz“ des Spielbetriebs, die Wettspielordnung. Dort sind die möglichen Szenarien beschrieben. Wenn das angepeilte Saisonende der 30. April sein soll, dann ergibt sich ein äußerst knapper zeitlicher Spielraum (unabhängig davon, ob die Saison um ein oder zwei Wochen verlängert werden könnte).

Die Hoffnung, dass ab Mitte März die Hallen geöffnet werden können erscheint derzeit „kühn“. Hinzu kommen die Osterferien, die erneut zum Stillstand führen würden. Selbst wenn die Hallen wieder geöffnet werden dürfen, weiß keiner wie die kommunalen Entscheidungsträger reagieren. Düstere Gedanken. Es wird um die richtigen Entscheidungen gerungen. Eine weitere Unterbrechung, eine Aussetzung der Saison, eine Annullierung, ein Abbruch? Manche befürchten Regressansprüche, einige bangen vor der Rückforderung gezahlten Gebühren.

Problematisch dürften auch die ungeklärten Fragen nach der Wertung einer wie auch immer beendeten Saison sein und den sich daraus ergebenden Konsequenzen. Sei`s drum: Ich habe die Corona-Saison emotional bereits abgehakt und innerlich tschüs gesagt. Tschüssikowski würde ich gern auch zu der Pandemie sagen, aber wir sind noch immer drin – Yan und Yin.

Mögen sich die Verantwortlichen an den altgriechischen Fabeldichter ÄSOP (6. Jh. v. Chr.) erinnern, der in der Fabel VOM FUCHS UND DEM ZIEGENBOCK AM BRUNNEN am Ende schrieb: „So müssen auch unter den Menschen die Vernünftigen die Folgen ihres Handelns bedenken, bevor sie es in Angriff nehmen“.

Was sonst? Meine Hoffnungen richten sich nun auf den Spätsommer und die neue Saison.

(Rudolf Alfani)