Dr. Milles: Schriften des Hochschulsports Universität Bremen

 

Der Fachverband Tisch-Tennis e. V. - eine
eindrucksvolle Geschichte

 

Der Fachverband Tisch-Tennis Bremen e. V. feierte im Januar 2001 seinen 50. Geburtstag. Darauf kann er stolz sein und vor allem auf das, was in dieser Zeit geleistet wurde. Daher gab es am 13. Januar des Jahres eine ordentliche Feier. Ob die Feier aber ganz korrekt platziert war, blieb unklar, denn den Fachverband gab es bereits seit 1946. Der eingetragene Verein besteht allerdings erst seit 1954. Wie auch immer, vor 25 Jahren haben sich unsere Vorgänger entschlossen, das Datum zu feiern, an dem der FTTB im DTTB ein selbständiger Fachverband wurde. Dies war der 19.01.1951.


Anfänge
Wie anderswo gibt es frühe Anfänge des Tischtennissports, vor allem auch zusammen mit Tennis in Bremen. In den 1930er Jahren finden wir regelmäßige Meisterschaften und Mannschaftswettbewerbe, zu denen Vereine wie Rot-Weiß Bremen, Club 96, VfL07 antraten In dieser Zeit nahmen viele betriebssportliche Vertretungen wie AG Weser, Atlas, SV Lloyd, Weserflug Lemwerder, Focke Wulf am Tischtennisgeschehen in Bremen teil. Ausführliche Berichte haben wir über die Kriegszeit, weil der spätere Verbandsvorsitzende Erhard Schulz sorgfältig Tagebuch geführt und viele Dokumente gesammelt hat. Nun tauchen Namen auf wie Flak Grohn oder Wettkampfgruppe ,,Tischtennis" der Kriegsmarine Wilhelmshaven. In den Tagebuchaufzeichnungen wird der Versuch deutlich, ein Stück Normalität in all den Wirren des Krieges und der Ideologie zu bewahren. Der Sport wirkte wie ein Rettungsanker in den Ängsten und Nöten. Zugleich finden wir aber auch den naiven Glauben, das Leben könne einfach so weiter gehen, und wenig Reflexion über den ungeheuren Widerspruch zwischen der eigenen Hoffnung auf zufriedenen und kameradschaftlichen Sport auf der einen und die gnadenlose Ausrichtung auf Vernichtung, auf entsprechende Produktion von Waffen, militärische Ausbildung der Jugend oder Diskreminierung der Mitmenschen, weil sie jüdischen Glaubens sind oder vielleicht in England wohnen, auf der anderen Seite.

Als Hilfestellung in Zeiten der Not hat der Sport über das Kriegsende hinweg fungiert. So teilte die Militärregierung mit, dass am 24. Mai 1946 eine Sparte Tischtennis im Bremer Sportbund gegründet wurde. Obmann war Hans Schwingel. Nach dem Kriege wurde die Gründung des Tischtennis-Verbandes Niedersachsen in Bremen angeregt und bremen gehörte nach der Gründung des TTVN in Braunschweig zum niedersächsischen Spielbetrieb. Werner Kiene aus Bremerhaven wurde 1947 der 2. Vorsitzende des TTVN.

Städtemannschaft 1947    
Foto: Städtemannschaft 1947


Gründung
Mit den Vorbereitungen zur Gründung des Deutschen Tischtennis Bundes im Herbst 1950 sollten neue Strukturen entsprechend der politischen Grenzen aufgebaut werden. Der Landessportbund Bremen drängte darauf, dass seine Mitglieder selbständig in den Sparten vertreten waren. Das allseits gewürdigte Zusammengehen mit Niedersachsen wurde mit einigem Unbehagen beendet, wobei viele gemeinsame Arbeiten, vor allem im Spielbetrieb, in kameradschaftlicher Verbundenheit, wie betont wurde, verblieben. Eine gemeinsame Resolution hoffte, "dass die Voraussetzungen für eine gesunde und ungehemmte Weiterentwicklung des TTVN und des FTTB geschaffen wurden.

Am 19.01. 1951 zog der FTTB als letzter Vertreter eines Bundeslandes mit Wirkung vom 01.02. 1951 in den DTTB ein. Danach erarbeitete er eine Satzung im Rahmen des Landessportbundes, was vor allem steuerliche Probleme aufwarf. Am 10. März 1951 fand eine Fachverbandstagung statt. Erhard Schulz war erster Vorsitzender. Im September fand dann der erste Verbandstag im Restaurant Schrick, Ostertorsteinweg statt.

 

Internationale Gäste
Bremen hatte also in den frühen Jahren eine eine relativ starke Position im Norden und Tischtennis spielte eine wichtige Rolle in der Nachkriegszeit. Besonders herausgestrichen wurde, auch im Bewusstsein der schuldigen und gebeutelten Nation, dass sehr früh internationale Gäste über Tischtennis die Isolation und Diskreditierung überwanden. So spielten beispielsweise eine Bezirksauswahl Bremens gegen Östergötland am 03.10. 1949 Bremen, Kleine Helle, wo so viele große Tischtennis-Ereignisse stattfinden sollten. Für Bremen spielten Hahn, Kiene, Schwingel und Pietruska. Am 22.09. 1950 trat der Racing Club Paris gegen die Vertretung der Freien Hansestadt Bremen (Schwingel, Dr. Entholt,Pietruska) an. Anschließend gab es einen Empfang im Bremer Ratskeller, wo der Verbandsvorsitzende Schulz auch die Freude hatte, den legendären Corbillon begrüßen zu dürfen. Die Mannschaft AIK Stockholm war am 24.09. 1951 bei der Tischtennis-Abteilung des Bremer Schwimmclubs zu Gast. Wenig später gewann Urania Norrköping gegen eine Landesauswahl mit 4:2. Und auch Hammarby Stockholm zeigte gegen die Landesauswahl im Lüssumer Grund die Überlegenheit des schwedischen Tischtennis. Auch dänische Spitzenspieler waren 1951 zu Gast in Bremerhaven.

Frauenmeisterschaft Anfang der 50er Jahre    
Foto: Meisterschaft Anfang der 50er Jahre; in der Bildmitte zählt Paul Kroll


Am 17.09. 1951 traten Nationalmannschaften von England und Deutschland in Bremen an. Deutschland war vertreten durch Berni Vossebein, Gerhard Kohlberg und Titta Henze. Die technische Leitung hatten Heinz Punke (Polizei SV), Wilhelm Peters (BTG), Rolf Zörner (TuS Eintracht). Als Schiedsrichter fungierten u.a. Jupp Schlaf, der spätere langjährige Generalsekretär des DTTB, und Werner Kiene aus Bremerhaven.

 

Anerkannter FTTB e.V.
Die Selbständigkeit im LSB machte eine eigene Rechtsform nötig. Am 14.2.1954 erfolgte die satzungsmäßige Gründung und Eintragung ins Vereinsregister des Amtsgerichts. Darin besagte § 2: "Der FTTB bezweckt die Förderung des Tischtennissportes als eines Mittels zur körperlichen und sittlichen Kräftigung und zur Pflege des Gemeinsinns auf demokratischer Grundlage.

Ein großes Ereignis stand mit dem Bundestag des DTTB 1954 ins Bremer Haus. Unter dem Motto “vom Ping-Pong zum vollwertigen Sport” trafen sich 127 Delegierte im Hotel Columbus. Der Präsident des DTTB, Heinz Eckardt, verstand die Wahl des Tagesortes als Auszeichnung für die gute Arbeit in Bremen. Der Senator Wolters mahnte die Vorbildfunktion des Sport an (stolz sein ohne Arroganz)). Oskar Drees, der Vorsitzende des LSB hieß die Gäste im Kaiserzimmer des Ratskellers willkommen und hoffte, daß der gute Geist Bremens den Bundestag befruchten möge. Was dieser offenkundig tat, weil ein “Riesenpensum erfolgreich bearbeitet” wurde. Der Gastgeber erhielt großes Lob.

Von 1955 an erschien der "Bremer Tisch-Tennis Spiegel" als Mitteilungsblatt, hauptsächlich bearbeitet von Hermann Hermi Gerken, dem langjährigen Geschäftsführer des FTTB und dem “Macher” der TT-Abteilung des SV Werder.

Bremen war von Beginn an in den überregionalen Gremien unseres Sportes vertreten, genannt seien nur Dr. Entholm im Rechtsausschuß des DTTB, Anni Gries als Frauenwartin, Gert-Dieter Elling als Vizepräsident.

1976 wurde das 25jährige Jubiläum mit einem Freundschaftsspiel zwischen Spartak Prag und einer deutschen Auswahlmannschaft gefeiert. Für Deutschland spielten seinerzeit Hajo Nolten, Ralf Wosik dazu kamen Dieter Schnoor aus Hamburg und Horst-Dieter Coorssen vom SV Werder Bremen. Für Prag traten solche Größen wie Milan Orlowski und Jaroslav Kunz an. Anschließend lud der FTTB zum Empfang im Oskar-Drees-Saal.

Bei einem der letzten größeren Ereignisse in Bremen (Huchting), der 24. Norddeutschen Tischtennis-Meisterschaften 1983 konnte sich ein Spieler des TuS Vahr für den FTTB in die Siegerlisten eintragen, der heute als Präsident des DTTB zu den Europameisterschaften kommen wird: Walter Gründahl siegte nach harten Kämpfen gegen Hellmann, Konieczka, Hehmann und Arkenberg und war auch im Doppel zusammen mit Smyrek erfolgreich.

 

Vereine und Abteilungen
Die Entwicklung des FTTB ist diejenige seiner Vereine, die die Basis und die Spitze unseres Sportes bereitstellen und aufbauen. Von den vielen Vereinen können nur einige und die Spitzenvertreter können auch nur beispielhaft für die alltägliche Arbeit genannt werden. Der VfL 07 war eine der ersten Vereine und einer von denen, die das größte Potential in Bremen in frühen Zeiten hervorbrachten. Hervorzuheben ist Ute Bohlken und Irmi Juniel 1951 deutscher Meisterinnen der Jugend. Weiterhin Hans Adamaschek und Günther Dreiwickei, Georg Helliger, Wilhelm Fahrtmann. Der ATS Bremerhaven war zu Zeiten der Verbandsgründung der spielstärkste in Bremen. Spieler wie Karl Pietruska, Werner Kiene oder Otto Pfaucht vertraten Bremen auch überregional mit Erfolg. Der TSV Wulsdorf war immer schon einer der mitgliederstärksten Vereine; hier spielte u.a. Heinz Loske. Der TuS Huchting hatte eine große Zeit mit Riedner, Coorssen, Eilers, Geisler, Krümpfer, Thiess, Maier, Krabbe usw. und setzte den SV Werder unter Druck. 1982/83 hatte der TuS Vahr mit 44 Mannschaften (alleine 15 Schülermannschaften) die meisten in der gesamten Bundesrepublik, nach ihm kam der Meidericher TTC und dann schon der TV Oberneuland). Hier spielten Froese, Pille, Nöcker, Behrhausen, Scherf, Ueberschaer; dann die zugekauften Cracks wie Hansen, Fletcher, Koslwoski, Janssen, Smyrek, Gründahl, Lindh, Nolten, Erdmann, Herold usw.. Zu erwähnen ist die glänzende Jugendarbeit des TuS Vahr und auch die starke Zeit des Aufstiegs bis in die erste Bundesliga mit vielen begeisternden Spielen, aber auch einem starken Abgang. Es gab zunächst eine starke Damenmannschaft in der Vahr (Runge, Spiecker, Grimm), bevor sich das Gewicht (und einige Spielerinnen) zur SG Marßel verlagerte. Hier spielten bis in die 2. Bundesliga und heute in der Regionalliga u.a. Runge, Bullwinkel, Schröder, Busse, Hackmann, Lauchart, Reuter, Link, Gluza. Der SV Werder war von Beginn an die stärkste Bremer Vereinsabteilung; sie zählte bereits 1951 ca. 120 Mitglieder; lebte aber immer vom Spielerwechsel, beispielsweise von TuS Eintracht mit ihrem tollen Trainer Zörner. Der SV Werder bestimmte das Geschehen von den 1960er Jahren an, teilweise geprägt von der Konkurrenz zum TuS Huchting, später kurz durchbrochen vom kometenhaften Aufstieg des TuS Vahr. Bei Werder spielten so Kämpen wie Bach, Freimuth, Schmedes, Meier (2), Gerken, Stegemann, Dieckvoss, Wacker, Gries, Rippe, Onnen, Kahrs, Beinhoff, Schmidt (Johann), Hahn, Geisler, Mertens und und und. Unter der späteren Leitung von Lambert Blank wurde die erste Herrenmannschaft ein Urgestein der 2. Bundesliga mit Spielern wie Coorssen, Eilers, Punke, Becker, Schmidt (Franz-Josef), Brunner, Knippenberg, Holm, Fletcher, Hansen, Koslowski, Scholz, Barkow, Ueberschaer, Zickelbein, Niederquell, Christlieb, Patzke, Auler, Mattern, Chraplack, Shi, Qui, de Bruin, Greber, Tuwe, Greil, Sternal, Gustafsson, Yang usw.

 

Erfolge
Von den überregionalen Erfolgen, die für den FTTB errungen wurden, können auch nur einige aufgezählt werden. So wurden Coorssen/Eilers 1972 norddeutscher Meister im Doppel, Wolfgang Froese war (auch mit Pille im Doppel) in der Jugend erfolgreich und schaffte es bis in die erste Bundesliga, Alfred Punke war norddeutscher Jugendmeister, Ulf Ueberschaer war Jugendnationalspieler und deutscher Vizemeister (auch im Doppel zusammen mit Klaus Krabbe), Dietmar Scherf war norddeutscher Schülermeister, Kay-Andrew Greil schaffte dritte Plätze im Doppel bei den Deutschen Meisterschaften, Frank Sternal war zweimaliger norddeutscher Einzelmeister. Bei den Senioren bestimmte lange Zeit Günther Beinhoff das Bremer Geschehen, Peter Eilers war mit Partnerin Eva Zemke 1993 und 1994 Deutscher Meister im Gemischten Doppel AKII; er war 1993 zusammen mit Horst-Dieter Coorssen Norddeutscher Meister AKI im Doppel, beide wurden jeweils Dritte im Einzel AKI und II. Coorssen/Schmidt erreichten den dritten Platz bei den deutschen Meisterschaften, Johann Schmidt erreichte wie Peter Eilers 1994 den 3. Platz AKII im Norden, Änne Butzke war mit Helga Stuth 1991 und 1992 Zweite bei der Norddeutschen Meisterschaft im Doppel AKIII und 1992 Dritte, Helga Stuth wurde 1999 im Norden Zweite in der AKIV, Änne Butzke wurde Dritte, Walter Westphal wurde 1993 Zweiter in der AKIV, Herta Klein war 1994 Dritte in AKIII, Leers/Steiner erreichten 1997 den 3.Platz der Norddeutschen Senioren Doppel AKIII, Dieter Greul wurde zusammen mit Meyer Dritter im Doppel AKII 1998, Karin Flemke 1999 Dritte im Doppel AKII.


Mitarbeiter
Bremen hatte als kleiner Verband das Glück, starke Funktionäre ausbilden zu können, die auch an der Spitze des Verbandes den engen Kontakt zu Spielern, Spielbetrieb und Vereinen behielten und damit die Interessenvertretung unseres Sports in seinen vielfältigen praktischen Bezügen betrieben.Erwähnt werden soll der erste Vorstand des FTTB nach Vereinsgründung. Er bestand aus: Erhard Schulz (1. Vorsitzender, BTG), Heinz Punke (Sportwart, Polizei SV), Anni Gries (Damenwartin, SV Roland), Georg Helliger (Kassenwart, VfL07), Wilhelm Peters (Pressewart, BTG), Hans Schwingel (Gerätewart, SV Werder), Heinricht Schlüter (Kassenprüfer, SV Roland), Frido Logemann (Kassenprüfer, TV Woltmershausen). Vorsitzende des Verbandes waren Hans Schwingel (1951-1954), Erhard Schulz (1954-1959), Gert-Dieter Elling (1959-1980), Karl-Heinz Schulz (1980-1992), Horst Böttjer (1992-1998), Dietrich Milles (derzeit). Die Geschäfte führten Hermann Gerken, Uwe Kandelhard, Günter Meyer, Günter Böker, Theo Laturnus.

Foto: Vergleichskampf in den 50er Jahren unter der Bremer Speckflagge

Es ist nicht möglich, alle diejenigen Mitarbeiter aufzuzählen, die durch engagierten und schwierigen Einsatz halfen, den Bremer Tischtennissport und den Verband über die langen Jahre hinweg zu tragen und zu entwickeln. Stellvertretend sollen die genannt werden, die vom Verband geehrt wurden: Erhard Schulz, Karl-Heinz Eckardt, Wilhelm Peters, Anni Gries, Hans Schwingel, Heinrich Schlüter, Fritz Prigge, Heinz Punke, Hermann Zöllner, Georg Helliger, Christoph Hoßfeld, Karl Asbrock, Gert-Dieter Elling, Werner Butzke, Joseph Wolff, Ludwig Ahlers, Wilhelm Tietze, Roland Pienski, Günter Schumacher, Hermann Gerken, Hans Luy, Walter Menke, Hans Martin Weihusen, Harry Ahsbahs, Paul Kroll, Günther Beinhoff, Ewald Blanke, Lothar Bonawandt, Harald Hogenkamp, Werner Klose, Günter Streit, Günter Haertel, Karl-Heinz Niederquell, Hans Tischer, Hans Aigner, Günter Lentwojt, Jürgen Arensmeier, Karl-Heinz Brandt, Dieter Brockmann, Dietmar Eilers, Wilhelm Fahrtmann, Erwin Strauß, Arno Symanowski, Heinz Günter Meyer, Fritz Piepkorn, Karl-Heinz Recht, Karl-Heinz Schulz, Reinhard Specht, Richard Stauder, Rudolf Stegmann, Edo Wellmann, Heinz Bock, Werner Schmidt, Peter Bartels, Günter Bollmeyer, Rainer Horn, Paul-Hans Krüger, Rolf Märtens, Frieda Piepkorn, Rainer Voigt, Hans Wilkens, Klaus-Uwe Wolf, Wilhelm Behrens, Kurt Schaber, Erika Blanke, Horst Böttjer, Heinz Ernst, Theo Laturnus, Uwe Marnau, Richard Wagner, Monika Davidsmeyer, Wolfgang Hentschel, Rainer Hocheiden, Jürgen Siewert, Stefan Blanke, Harry Hecht, Marlis Marschhausen, Friedrich Plate, Hans Jürgen Priebe, Günter Böker, Uwe Dahm, Walter Weber, Jan-Dirk Vollmer, Harald Oestmann, Bernd Hermelbrecht, Klaus Schäfer. Ehrenmitglieder sind Karl-Heinz Schulz, Horst Böttjer und Fritz Piepkorn.
Oft sind diese Mitarbeiter eine Art Prellbock für Ärger und Fehlentwicklungen. Und alle Funktionäre sind Menschen mit Schwächen aber auch mit Stärken, ohne deren Arbeit das gemeinsame Betreiben des Sports eben nicht funktionieren würde. Und wir brauchen solche Mitarbeiter, die dem Verband helfen, den Sport und sich den neuen Zeiten und Anforderungen anzupassen. Tischtennis verbindet die individuelle Entwicklung koordinativer Fähigkeiten mit gemeinschaftlichem Erleben. Wir haben damit eine moderne Sportart, wir müssen sie aber auch im wahrsten Sinne des Wortes betreiben. Neue Pläne können dabei von den historischen Erfahrungen lernen und mit “altem” Elan verwirklicht werden. Beispielsweise führte der Verband früher “Werbewochen” durch. Während einer ganzen Woche im Juni 1950 wurde als Saison-Ausklang ein umfassendes Abschlussturnier durchgeführt, das zunächst Senioren und Junioren, dann Funktionäre ansprach, dann einen Städtevergleichskampf gegen Oldenburg umfasste und schließlich in einem Turnier der Leistungsklassen mit 180 Teilnehmern mündete. Diese Werbewoche wurde im April 1956 wiederholt und wieder fanden Vergleichskämpfe und verschiedene Turniere, einschließlich der Bremer Stadtmeisterschaften in der Kleinen Helle statt. Tischtennis erlebte damals aufgrund solcher Aktionen einen enormen Aufschwung. Solche Aktionen können nicht einfach wiederholt werden. Doch Tischtennis, das lehrt die Erfahrung, muß ein Erlebnis sein, das Schweiß kostet und Spaß macht. Die Europameisterschaften sind eine gute Gelegenheit, Tischtennis auch im Alltag des Bremer Sports zu einem solches Erlebnis zu machen.

Dietrich Milles, Fritz Piepkorn